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Nutztierbestand in der Schweiz (2006)
  Total Bio in % Bio in Zahlen
Schafe 450'000 20% 90'000
Rindvieh 1'570'000 11% 172'700
Hühner 7'520'000 7% 526'400
Schweine 1'630'000 2% 32'600

Biofleisch die Lösung?

Im Allgemeinen ist heute jedem bekannt, dass die Aufzucht der Tiere in biologischer Haltung die tierfreundlichere Variante ist. In Deutschland spricht man heute sogar von einem Biofleisch-Boom. Dennoch macht der Anteil davon nur gerade 0,7% von allem roten Fleisch aus. Beim am meisten konsumierten Schweinefleisch lag der Anteil sogar nur bei 0,5%. Das heisst, über 99% des Fleisches, das konsumiert wird, stammen von nicht artgerecht gehaltenen Tieren.1

In der Schweiz sieht es ähnlich aus. So hatte Biofleisch im Jahr 2009 einen Marktanteil von gerade mal 1.9% am gesamthaft verkauften Fleisch.2 Dabei gaben gemäss einer Isopublic-Umfrage 66 Prozent der befragten Schweizer an, dass ihnen das Wohl der Tiere wichtig bis sehr wichtig ist.3 Auch im persönlichen Gespräch, betonen die meisten, dass Sie wo immer möglich Fleisch aus guter Haltung kaufen. Die Fakten decken jedoch solche Aussagen auf:  Der Anteil von Schweinen in Bio-Haltung beträgt gerade mal 2%. Die restlichen 98% der Schweine leben in konventioneller Massentierhaltung. Auch bei Hühnern leben gerade mal 7% in Biohaltung, bei Rindern sind es 11%. Bei Schafen scheinen die 20% der biologisch gehaltenen Tiere auf den ersten Blick viel zu sein. Beachtet man jedoch, dass der Anteil der Schafhaltung im Verhältnis zum anderen Fleisch gerade mal 1.4% ausmacht und davon in dem Fall jedes 5. Schaf biologisch gehalten wird, relativiert sich die Zahl doch um einiges.4

Der Anteil an biologisch gehaltenen Tieren ist also äusserst gering. Erstaunlich ist, dass die meisten Menschen anscheinend wissen, was für die Tiere besser ist und doch greifen sie am Schluss wieder beim "günstigeren" Stück Fleisch zu.

Transportprobleme

"Biofleisch" wird zudem nicht anders produziert als konventionelles. Zwar ist in der Bioproduktion die Tierhaltung und Fütterung sowie die Verarbeitung des Fleisches genau geregelt und kontrolliert. In der Zeitspanne vom Hof bis zur Tötung der Tiere gilt jedoch "nur" die Tierschutzgesetzgebung. Besonders der Transportweg stellt ein Problem dar. Denn in der Schweiz werden 93 Prozent der Schlachtungen für Biovieh in gerade einmal zwei Betrieben ausgeführt. Coop lässt hauptsächlich in Basel, Migros in Bazenheid schlachten. Zum Teil müssen die Tiere deshalb mehr als 6 Stunden durch die Schweiz transportiert werden.5

Quellen:

  1. LME Aktuell, 12.8.2007
  2. Bio Suisse
  3. Coopzeitung, 13. 07.2010
  4. Bundesamt für Statistik, Taschenstatistik 2008 
  5. "Langer Leidensweg fürs Schlachtvieh", Beobachter

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