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Tiergerechtes Schlachten: Defizite und Lösungsansätze

… „Bei einer Elektrobetäubung muß das erste Ziel sein, die Tiere möglichst sofort, d.h. innerhalb < 1 sec in den Zustand der Bewusstlosigkeit zu versetzen. Andernfalls wird die elektrische Durchströmung als äußerst schmerzhaft empfunden. Weiterhin muß eine Elektrobetäubung eine ausreichend lang anhaltende (in den Tod übergehende) Bewusstlosigkeit sowie eine akzeptable Ruhiglage der Tiere bewirken. Dies wird mit „modernen“ Elektrobetäubungsanlagen (hochfrequenter Strom) nur erreicht, wenn außer einer Kopfdurchströmung gleichzeitig oder anschließend auch eine Herzdurchströmung zur Auslösung von Kammerflimmern stattfindet. Solche irreversiblen Elektrobetäubungsverfahren werden den Tierschutzanforderungen am ehesten gerecht. Die CO2-Betäubung wirkt im Gegensatz zu einer optimalen Elektrobetäubung nicht sofort, sondern die Tiere sind in der Anflutungsphase für einen Zeitraum von ca. 10 bis 20 sec Belastungen, v.a. durch ein Gefühl der Atemnot, ausgesetzt. Dieser Nachteil kann durch die Verwendung von Argon/Stickstoff zwar vermieden werden; es treten dann allerdings so gravierende Schlachtkörperschäden (Blutpunkte) auf, dass die Verwendung dieser Alternativgase bei der Schweinebetäubung gegenwärtig für die Schlachtbetriebe noch nicht akzeptabel ist. Die Tötung der Tiere erfolgt bei reversiblen Betäubungsverfahren wie der CO2-Betäubung durch den Blutentzug. Werden die Tiere (versehentlich) nicht oder ungenügend entblutet, kehren Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögen zurück. Damit besteht bei Bandschlachtungen die Gefahr, dass die Tiere mit (wiedererlangtem) Sensorium in die Brühanlage gefördert werden. Aus Tierschutzsicht ergibt sich deshalb die prioritäre Forderung, die Entbluteeffektivität jedes Einzeltieres zu kontrollieren.“ … Prof. Dr. Kaus Troeger (Zitat)

Eine beispielgebende Initiative

Alle Beteiligten wissen, dass bestehende Tierschutzgesetze nicht ausreichen, um die Qualen der Zucht-, Mast- und Schlachttiere zu verhindern. Ursächlich ist die industrielle Intensivhaltung von sogenannten Nutztieren. Im Sinne des Tierschutzes und letzenendes auch der Menschheit, muss hier ein Umdenken erfolgen. Zirka 250 Professoren in den Niederlanden haben eine Initiative gesetzt und sich zusammengeschlossen, um für ein Ende der industrialisierten Massentierhaltung einzutreten. In einem Positionspapier verdeutlichen die Wissenschaftler die Probleme der Massentierhaltung und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf. (siehe 2. und 3. Link)


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